Eine Bilanz des WEISSEN RINGS im Kreis Pinneberg
Insgesamt betreute die Außenstelle Kreis Pinneberg 160 Fälle im abgelaufenen Jahr 2023, also 5 mehr als 2022. Diese Gesamtzahl setzt sich zusammen aus den 129 neuen Fällen und 31 Fällen aus Vorjahren, die noch weiter betreut werden.
Nach Corona konnten in 2023 wieder persönliche Treffen und Begleitungen in einem höheren Maß wahrgenommen werden, um Opfer von Straftaten in schwierigen Situationen zu betreuen. „Die Mitarbeiter/-innen der Außenstelle sind wieder 1.700 Stunden im Einsatz gewesen, um einerseits die notwendige Kriminalitätsopferhilfe zu leisten und andererseits sich selbst auch fortzubilden.“ betonte Kleinig.
Spitzenreiter im Deliktsranking der Neufälle beim WEISSEN RING waren erneut 41 Körperverletzungen, gefolgt von 29 Sexualstraftaten, das sind 7 Körperverletzungsdelikte weniger und 8 Sexualdelikte mehr als 2022 gewesen. „Auffällig ist allerdings, dass Körperverletzungen und Sexualdelikte zusammen zwar annähernd eine gleichbleibende Höhe wie im Jahr 2022 erreicht haben, bei deren Ausführung durch Partner zuhause in häuslicher Gewalt aber erneut ein deutlicher Rückgang entgegen dem Landestrend festzustellen ist.“ erläuterte Kleinig.
Interessant ist noch die geschlechtliche Zugehörigkeit der Menschen, die sich hilfesuchend an den WEISSEN RING gewendet haben: Waren in den Jahren bis 2019 zumeist etwa 20% aller Anrufenden Männer, sind es über die letzten Jahre ansteigend 32,5% im letzten Jahr gewesen. Der Frauenanteil an den Opfern ist also gesunken auf nunmehr noch 87 Menschen. „Was natürlich immer noch viel zu viel ist!“ wie Kleinig bemerkte.
Die Ausgaben für Schecks für anwaltliche und psychotraumatologische Erstberatung sind in etwa gleich geblieben mit 9.500 bzw. 6.080 EURO. Zusammen mit den gewährten Sofort- und Opferhilfen sind damit 21.213 € für materielle Opferhilfen aufgewendet worden.
Die Auswertung der hiesigen Jahresstatistik 2023 des WEISSEN RINGS erbringt nun in Kurzform folgende Zahlen bei den Neufällen des Jahres (in Klammern die Zahlen aus 2022):
12 ehrenamtliche Teammitglieder sind im Kreis Pinneberg aktiv, davon 6 Männer und 6 Frauen. Der WEISSE RING leistet als bundesweit größte Hilfsorganisation für Opfer von Straftaten Beistand, persönliche Betreuung und Hilfen für die oft traumatisierten oder hilflosen Opfer. Das ist zumindest ein kleiner Ausgleich für die zahllosen Opfer, um die sich von der Aufgabe her die Strafverfolgungsbehörden weniger als um die Täter kümmern können. „Im großen Netzwerk mit anderen Partnern gelingt es unseren Teammitarbeitern fast immer, die notwendigen Kontakte herzustellen und Hilfen zu leisten, um die Opfer weitgehend zu stabilisieren.“ freute sich Kleinig.